Mushroom cultivation, Ashong, North-West Cameroon
Unfortunately as a result of the civil war-like conflict between the English and French-speaking parts of Cameroon (for more information please read), the project manager fled to Nigeria in 2019. Therefore, the project is currently interrupted.
Nevertheless the video conveys well an intermediate status of the “mushroom project” in Ashong, North-West Cameroon in 2017.
In addition, Stefan G. himself describes in detail below how the idea for the project came about and how the financing was provided (8/16/2016)
(We are sorry – at the moment only in German available. A translation will be provided later!):
“Fast genau ein Jahr ist es nun her, dass ich von meinem einjährigen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Kamerun wieder nach Deutschland zurückgekehrt bin. Erneut bin ich nach Kamerun aufgebrochen, diesmal auf eigene Faust.
Während meinem Jahr in Kamerun habe ich Frederick kennen gelernt. Er kommt aus Kamerun, hat 7 Jahre in Israel gelebt und dort „community development“ studiert. In der Heimat sind dann die beiden Nichtregierungsorganisation CDOP (Community Development Outreach Program) und NERCO (Nature & Environmental Rehabilitation Conservation Organisation) entstanden, die im Prinzip zusammen gehören. Vor zwei Jahren hat er bei einem „Global Postharvest E-Learning Program“ der USA teilgenommen und war unter mehr als 40 Kandidaten aus ganz Afrika unter den drei Finalisten die ein Lern- und Reisestipendium nach Tansania und Südafrika gewonnen haben.
Ich habe Frederick in Guzang, dem Ort in dem ich gelebt und gearbeitet habe, getroffen und mich von Anfang an super mit ihm verstanden. Er hat mir von sich und seiner Organisation erzählt und mich eingeladen seine „tree nursery“ (Baumschule) zu besuchen. Diese Baumschule wurde von Freiwilligen und Frederick zusammen 2 Jahre vor meinem Aufenthalt gegründet. Dort werden Bäume angepflanzt von denen es immer weniger in der Region gibt und die für den Menschen keinen erkennbaren Nutzen haben, anders wie bei Palmen (Öl) oder Eukalyptus (Brennholz), aber auf die Tier- und Pflanzenwelt großen Einfluss nehmen.
Ich habe die Einladung zum Besichtigen und Mithelfen in der Baumschule gerne angenommen, und so war ich letztendlich fast jede Woche einmal mit dabei. Dort haben nur Ehrenamtliche Helfer mitgearbeitet, fast nur ältere Männer. Sie wissen wie es damals aussah und wie es jetzt aussieht in ihrem Umfeld. Fast überall werden Bäume gefällt um zum einen Brennholz und zum anderen Platz für Palmen und Eukalyptus zu gewinnen. Dem wollen sie entgegenwirken und helfen tatkräftig mit, Bäume für die nächsten Generationen zu pflanzen.
Mit Frederick zusammen habe ich auch den „Earth Day 2015“ organisiert um mit Präsentationen, Filmen und dem Verteilen von Baumsamen auf dieses und andere Themen aufmerksam zu machen.
Schnell war mir aber klar, dass es so wie es zu dieser Zeit gelaufen ist, nicht weiter gehen kann. Die NGO hat kein Einkommen, somit kein Geld um eigene Projekte umzusetzen, kein Geld die Arbeiter und die Miete für das Büro zu bezahlen, und kein Geld um eigenes Land zu kaufen, für die Bäume die groß genug zum Auszupflanzen sind. Bisher haben die meisten Projekte und Materialien die Freiwilligen finanziert, und das wollten Frederick und ich für die Zukunft nicht mehr so fortführen.
Lange haben wir überlegt wie wir das ändern können und wie die Organisation nachhaltig Einkommen generieren kann. Wir sind dann durch Freiwillige in einer anderen Region auf die Idee gekommen Austern Pilze zu züchten und zu vertreiben. Dort hat das eine NGO gemacht und es funktioniert wunderbar. Die frischen und getrockneten Pilze werden verkauft und es werden Seminare für Interessierte angeboten, die gegen Bezahlung ein Training zur Eigenproduktion erhalten. Die NGO konnte und kann sich so gut über Wasser halten und sogar Gewinn erzielen.
CDOP könnte somit: Arbeitsplätze schaffen, die Miete für das Büro bezahlen, eigenes Land kaufen, Abfallprodukte wie Sägemehl und Maiskolben-Reste verwerten und nicht weniger wichtig eine günstige, nährstoffreiche und ressourcenschonendere Alternative zu Fleisch bieten.
Frederick und ich waren begeistert und haben eine riesen Chance gesehen ein eigenes „Pilzproduktions-Zentrum“ aufzubauen, da in der Region um Batibo niemand Pilze züchtet und verkauft aber eine große Nachfrage besteht. In Guzang ist einmal die Woche Markt, einer der größten in Nord-West Kamerun und hat mittlerweile eine neu geteerte Straße nach Batibo (dem nächst größeren Ort), zur Provinzhauptstadt Bamenda und sogar nach Nigeria.
Wir haben herausgefunden, dass von einer Organisation in Bamenda „mushroom trainings“ angeboten werden. Einmal ein Training zum Erlernen der Pilz-Zucht und ein tiefergehendes Training zum Erlernen der Pilz-Zucht und der Vermehrung der Pilzsamen, um unabhängig und nachhaltig Pilze produzieren zu können. Meine Zeit in Kamerun war dann aber leider schon vorbei.
Da es mit unserer Aufnahmeorganisation vor Ort nicht so gut geklappt hat, haben wir mit unserer Entsendeorganisation in Deutschland Kontakt aufgenommenen und CDOP als nächste Alternative vorgeschlagen, da Frederick viel Erfahrung mit Freiwilligen hat und auch schon selbst Freiwilliger war. Der Vorschlag wurde angenommen und letztes Jahr war die erste Generation Freiwillige in seiner NGO tätig, dieses Jahr folgt die zweite.
Da ich die Pilz-Idee nicht so schnell aufgeben wollte habe ich Frederick und Raymond (ein fleißiger Helfer der NGO, der für die Regierung im Agrarbereich arbeitet) letztes Jahr von Deutschland aus das mehrtägige tiefergehende Training finanziert. Sie haben dort intensiv theoretisch und praktisch gelernt wie man Austern Pilze züchtet, vermehrt, haltbar macht und vertreibt. Voller Wissen und Tatendrang kam dann die Mail zur Übersicht was das ganze Kosten wird und wann wir starten können. Es waren insgesamt über 4000,- €, mit so viel hatte ich absolut nicht gerechnet. Anfangs dachte ich, ich könnte das vielleicht alleine stemmen, aber das war dann doch eine Nummer zu groß. Längere Zeit war zwischen mir und Frederick Funkstille, weil ich ideenlos war woher ich so viel Geld auftreiben soll. Mir tat Frederick in Kamerun Leid, weil er bereit war durchzustarten ihm aber die finanziellen Mittel gefehlt haben.
Dann bin ich durch einen glücklichen Zufall auf die „Projekthilfe Dr. Luppa“ gestoßen:
„Die Projekthilfe Dr. Luppa e.V. ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein. Wir sind konfessionell nicht gebunden und betreiben humanitäre Hilfe ohne damit religiöse oder ideologische Ziele zu verbinden. Mehr als 10 Mio EUR insgesamt hat die Projekthilfe Dr. Luppa in 50 Jahren weitergeleitet und sich damit einen guten Namen gemacht: bei der Bundesregierung und der Europäischen Commission, die wiederholt unsere Projekte bezuschusst haben, bei den Partnern in Übersee und den Spendern hier in Deutschland.“
Ich habe sofort Kontakt aufgenommen und die Situation von Frederick erklärt. Ein großer Vorteil war dass ich die NGO in Kamerun persönlich kenne und davon berichtet habe, das know-how da war und dass ich erwähnt hatte eventuell dieses Jahr noch nach Kamerun zu fliegen. Über mehrere Monate habe ich zwischen dem Verein und Frederick übersetzt und vermittelt. Frederick hat sich, seine NGO, und das Projekt vorgestellt, eine Kostenaufstellung und einen längerfristigen Finanzplan erstellt. Es ging lange hin und her, Frederick musste viel Arbeit und Zeit investieren, um Anträge umzuschreiben, musste erklären, warum er keine Sponsoren vor Ort findet und ich hatte schon fast geglaubt das aus der Finanzierung nichts wird.
Am 04.07.2016 kam dann diese erfreuliche Mail:
„Lieber Herr Geis,
es hat eine ganze Weile gedauert (wegen Urlaub meinerseits), um auf Ihre Informationen eingehen zu können. Wir sind mit der Projektidee einverstanden und beauftragen Sie mit der Ausführung. Der Betrag von 4.800,- € wird dafür bereitgestellt. (…)“
Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Bis zum 31.07 hatte ich noch ein Seminar in Frankfurt und habe das als perfekten Starttermin gesehen um Fahrtkosten zum Flughafen zu sparen, und bis zum spätesten 05.09 muss ich wegen dem Beginn meiner Ausbildung und Umzug nach Freiburg wieder in Deutschland sein. Der Rahmen war also gegeben und dann innerhalb von knapp 4 Wochen Flug buchen, Visum beantragen und nach Absprache mit Frederick Gerätschaften und Material besorgen die ich in Deutschland in einer höheren Qualität und teilweise billiger besorgen kann. Auf den letzten Drücker habe ich noch mein Visum abholen können, und habe fast alles was ich besorgen wollte besorgen können. Nach einem tollen Seminar saß ich dann am 31.07.2016 abends im Flieger Richtung Kamerun.
Warum erzähle ich euch das alles?
Weil trotz Finanzierung von der Projekthilfe Dr. Luppa einige Kosten für mich entstehen, da nur die Projektkosten gedeckt sind. Die unten aufgelisteten Kosten hatte ich bisher (Unterkunft und Verpflegungskosten vor Ort nicht mit eingerechnet):
1) Das „mushroom training program“ in Bamenda für 2 Personen (245,- €)
2) Der Flug nach Kamerun (900,- €)
3) Das Visum (180,- €)
4) Einen Laptop den die NGO zum Digitalisieren von Dokumenten, Erstellen von Tabellen und zum Schreiben und Empfangen von Mails dringend braucht (200,- €)
5) Eine externe Festplatte (60,- €)
6) Ein internetfähiges, stabiles und regensicheres Handy, was Frederick für die Organisation seiner Arbeit und zur Koordination braucht (175,- €)
7) Eine wasserdichte Kopf-Taschenlampe (20,- €)
8) Stabile Regenstiefel (25,- €)
9) Regenjacken für Frederick und die fleißigen Helfer (65,- €)
Insgesamt: 1870,- €
Ich würde all das wirklich gerne selbst sponsern, aber wie viele von euch wissen kommen im nächsten Jahr einige Kosten auf mich zu.
…
Mir kam der Gedanke euch zu kontaktieren, meine aktuelle Situation zu schildern und euch um finanzielle Unterstützung zu bitten. Falls ihr mich bei meinem Projekt unterstützen wollt würde Frederick und mich das riesig freuen, und mir den finanziellen Druck für das nächste Jahr mildern. Gerne halte ich euch über das Projekt auf dem Laufenden …”